Die Geschichte

Die Daten habe ich irgendwann mal im Internet gefunden und abgespeichert. Ich hoffe, alles ist korrekt wiedergegeben.

Für Informationen, Korrekturen und Ergänzungen bin ich offen.

30. Juni 1462

"Schlacht bei Seckenheim"

Durch seinen Sieg über die Truppen des Markgrafen Karl von Baden, dessen Bruder Georg, Bischof zu Metz und des Grafen Ulrich von Württemberg festigt Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz, auch der "Siegreiche" oder "Pfälzer Fritz" genannt, die politische Situation der Kurpfalz für die nächsten 200 Jahre.

10. Juli 1509 - 25. Mai 1564

 

Johannes Calvin

(ursprünglich: Jean Cauvin), Reformator, gebürtiger Franzose, dessen Lehre unter anderem stark von der Schweiz aus ging. Daher auch der Spitzname der Anhänger dieser Lehre: "Hugenotten" französisch: "huguenots" - zu deutsch: Eidgenossen)

1562 – 1589

 

Die Anhänger der (calvinischen) reformierten Lehre werden in Frankreich erstmals verfolgt.

 

Höhepunkt: 24. August 1572 in der "Bartholomäusnacht"

1598

 

Heinrich IV. garantiert im "Edikt von Nantes" die freie Religionsausübung

1638 - 1715

 

Erneute Verfolgungen der Hugenotten in Frankreich unter Ludwig XIV. - diese beginnen ihre Heimat zu verlassen

24. Oktober 1648

 

Ende des 30jährigen Krieges mit dem "Westfälischen Frieden".

 

Auch die Pfalz ist verwüstet und kaum noch bevölkert

1652

 

Mannheim (seit 24. Januar 1607 unter Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz Stadtrechte) erläßt seine berühmten Privilegien zur Ansiedlung auch von Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden und Frankreich

seit Mai 1664

 

ist Walter Dehoust (gebürtiger Wallone) Mitglied des Mannheimer Stadtrates (gestorben 1691 im November in Hanau)

1680 - 1685

 

Regierungszeit des Kurfürsten Karl in Heidelberg

Anfang 1682

 

Paul Drouin, Daniel le Loup und Pierre le Roy richten die erste Bittschrift um Siedlungsgelände an den Kurfürsten.

 

Dem Gesuch schließen sich an: Noé le Loup, Jacques Delporte, Charles Peronne, Daniel und Jean Quivoy, Jean Fromery und Abraham Soblet mit ihren Familien

10. Oktober 1682

 

Kurfürst Karl unterzeichnet die Privilegienurkunde der neuen Kolonie

6. November 1682

 

Jacques Le Clerc wird als erster Schulmeister erwähnt, erster Schultheiß ist Jacques Delporte

7. November 1682

 

Das Oberamt Heidelberg erhält den kurfürstlichen Bescheid, daß das neue Dorf "Friedrichsfeld" zu benennen sei, zur Erinnerung an die auf diesem Gelände im Jahre 1462 erfolgte "Schlacht bei Seckenheim".

 

Die Siedler wollten "Sedan" als Namen, die umliegenden "Alteingesessenen" nannten den Ort noch lange "Neudorf"

Sommer 1683

 

Erster Antrag der Siedler an den Kurfürsten unter Berufung auf Artikel 10 der Privilegien nun einen Pfarrer zuzuteilen, da "man inzwischen 30 Familien mit 120 Seelen zähle"

Ende 1684

 

Louis de Combles erster Seelsorger

3. Mai 1686

 

Grundsteinlegung der ersten (reformierten) Kirche

3. Juli 1686

 

Der Vorschlag des Landschreibers Clappmeyer wie der Grund und Boden durch den Renovator Wolf nun endgültig aufzuteilen sei, beendet den langjährigen Streit im Ort

Sommer 1686

 

Endlich die erste ergiebige Ernte

3. August 1687

 

Einweihung der ersten evangelischen "Kirche" (nebst Wohnung des Pfarrers und "Schulstube") - der Vater des Pfarrers Louis de Combles hält die erste Taufe

1688 - 1690

 

Der orleanische Krieg ("Pfälzer Erbfolgekrieg"), Ludwig XIV. erhebt Anspruch auf die Pfalz als Erbe von Liselotte.

 

Zerstörung des Heidelberger Schlosses durch Melac's Truppen sowie Brandschatzung des gesamten Umlandes.

 

Zerstörung Mannheims durch General Montclas.

 

Friedrichsfeld wird ebenfalls dem Erdboden gleich gemacht.

 

Die ehemaligen Siedler ziehen mit ihrem Pfarrer ins Brandenburgische

um 1700

 

Es beginnt die zweite Besiedlung.

 

Einige nach Friedrichsfeld verzogene Leute fragen um Erlaubnis nach, die Kirche mit Rohr decken zu dürfen, um so wenigstens eine Unterkunft zu haben.

 

Inzwischen ist der Zuzug nicht mehr ausschließlich auf reformierte Gläubige begrenzt.

1705

 

Erste katholische Taufe von Ludwig Bickons Tochter

23. Januar 1707

 

Taufe des Sohnes von Schultheiß Adam Ries (verheiratet mit Barbara Jung) Johannes Georg in Seckenheim

1726

 

Friedrichsfeld hat 70 Einwohner, (Edingen 129), davon 39 Katholiken, 29 Reformierte und 3 Lutheraner. 1 katholischer Lehrer, 3 Pferde, 1 Wagen und 2 Pflüge

21. April 1738

 

Grundsteinlegung der zweiten evangelischen Kirche (etwa an der Stelle des heutigen alten Schulhauses an der Neudorfstraße)

1799

 

Erwirbt die evangelische Gemeinde gegenüber der "Kronen"-Wirtschaft ein kleines Häuschen um darin ihre Schule unterzubringen

1838

 

Beginn des Baues der Bahnlinie Mannheim - Heidelberg.

 

Friedrichsfelder Grundstückseigentümer müssen wegen ihres Widerstandes gegen diese technische Neuerung enteignet werden

12. September 1840

 

Eröffnung der Ersten Badischen Staatsbahn von Mannheim nach Heidelberg mit einer Zwischenstation in Friedrichsfeld

1. August 1846

 

Die Main-Neckar-Bahn (Frankfurt-Friedrichsfeld/Heidelberg-Mannheim) nimmt ihren Betrieb auf

1849

 

Der Friedrichsfelder Einwohner Wilhelm Gilbert wird in einem Standgerichtsverfahren als Anführer der Turner gegen den Zug des Hauptmanns Hinkeldey zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt

3. Dezember 1849

 

"Rechner" Leonhard Dehoust vermerkt im "Hauptbuch der Gemeinde-Casse":

"Der Hauptnahrungszweig der hiesigen Einwohner ist Ackerbau und Viehzucht"

Ernte 1850

 

1.190 Zentner Tabak und 18 Zentner Hopfen

1852

 

Der Ort hat 544 Einwohner.

 

Die evangelische Kirche wird erweitert

1860

 

Es werden 622 Einwohner gezählt

um 1865

 

Ziegelmeister Reinhard errichtet eine Ziegelei und gliedert später eine Kalkbrennerei an (Grundstein der heutigen FRIATEC, ursprünglich Deutsche Steinzeugwarenfabrik)

1870

 

Durchziehende preußische Truppen werden beköstigt

1875

 

822 Einwohner

1877

 

Gründung des ältesten noch bestehenden Vereines "GV Liederkranz"

1879

 

Gründung eines weiteren Gesangvereines, des "MGV Frohsinn"

1880

 

Mit der Verbindung der Eisenbahnlinie Friedrichsfeld-Schwetzingen wird der Anschluß an die Rheintal-Bahn hergestellt

1882

 

Der dritte Bahnhof des Ortes wird gebaut (heute Wohnhaus an der Einmündung der Hirtenbrunnen-Straße in die Main-Neckar-Bahn-Straße)

Er löste den zweiten Bahnhof an der heutigen Metzer- (früher Bahnhof-) Straße ab

1. August 1890

 

Die Aktiengesellschaft Deutsche Steinzeugwarenfabrik ist aus dem vormaligen Reinhardschen, dann J.F. Espenschiedschen Unternehmen gebildet worden

1892

 

Gründung des Turnvereines

8. Mai 1898

 

Grundsteinlegung zur katholischen Kirche

1898

 

Die "Eierteigwarenfabrik" im Volksmund "die Nudel" genannt wird von M. Marquetant gegründet, im November 1899 von Hermann Burger übernommen (man stellt unter anderem "Friedrichsfelder Zwieback" her)

26. September 1899

 

Einweihung der katholischen Kirche durch den Weihbischof Dr. Friedrich Justus Knecht

1900

 

Der Ort hat inzwischen 1.820 Einwohner

16. Oktober 1902

 

In Anwesenheit des Großherzoglichen Ehepaares wird die (dritte) evangelische Kirche eingeweiht

1905

 

Es werden 2.483 Einwohner gezählt

1907

 

Buchdruckermeister und Redakteur Bruno Back gibt im Hause Quintel in der Vogesenstraße die erste "Friedrichsfelder Zeitung" heraus

1907 - 1908

 

Die ersten Wasserleitungen werden verlegt.

3.300 Einwohner

1911

 

Bis zu diesem Jahr führt die Gemeinde als Siegel ein Herz mit einem Doppel-F, danach die Form des 1462 errichteten Kreuzes

ab 3. Juni 1912

 

Sieben Wochen lang der "Streik von Friedrichsfeld" (in der Steinzeugfabrik)

1913

 

Friedrichsfeld wird erstmals mit elektrischen Leitungen versorgt

1914

 

Der vierte Bahnhof (Nordbahnhof) nimmt seinen Betrieb auf

13. Februar 1915

 

Ludwig Ratzel, späterer Oberbürgermeister von Mannheim, erblickt in Friedrichsfeld das Licht der Welt († 1996)

1921

 

Die "Gummiwerke AG Neckar" werden neben der Firma "Reis & Co" an der Pfalzburger Straße gegründet. Es werden Fahrradreifen und bis zu 1.000 kg Schuhsohlen und Absätze pro Tag hergestellt

1925

 

Erhebung der Gemeinde Friedrichsfeld zur Stadtgemeinde

1. Oktober 1930

 

Eingemeindung (mit Seckenheim) nach Mannheim

2. Juli 1962

 

Seckenheimer Heimat-Fest zur 500-Jahr-Feier der Schlacht bei Seckenheim

1982

 

Friedrichsfeld arrangiert 300-Jahr-Feier

1995

 

Gründung des Heimatvereines, Renovierung der Denkmalanlage und Erwerb eines Dioramas der Schlacht bei Seckenheim in der Schweiz durch diesen Verein

1999

 

Die Mehrzweck-Halle Friedrichsfeld/Seckenheim am Saarburger Ring wird in Würdigung der verdienten Stadträtin "Lilli-Gräber-Halle" genannt.

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